Baufirma in Zahlungsnot – drei Baustellen betroffen

Auf drei Zwickauer Baustellen mit aufgerissenen Straßen herrscht derzeit bedauerliche Ruhe. Am Montag war auf der Hermannstraße kein Bauarbeiter zu sehen, genauso auf der Feodorstraße und dem Sandweg. In allen drei Fällen hat Hoch- und Tiefbau Crossen den Auftrag von der Stadt erhalten und ihn auch bis zu einem gewissen Punkt erfüllt, aber dann kam das Insolvenzeröffnungsverfahren.

Die Hermannstraße ist fast fertig, Anwohner können sie wieder benutzen. Doch ganz oben, ab Kreuzung Emil-Rosenow-Straße, klafft ein großes Loch. Von dort bis zur Freiheitsstraße ist alles aufgerissen und ein tiefer Graben gezogen. Passiert ist auf der Baustelle in den vergangenen Wochen nichts oder nur sehr wenig. Das ist auf dem Zettel zu lesen, der an den Türen mehrerer Häuser hängt.

Wasserwerke, ZEV und Stadt Zwickau nennen in der Anlieger-Information auch den Hintergrund: „ein derzeit noch laufendes Insolvenzeröffnungsverfahren bei der von uns beauftragten Baufirma Hoch- und Tiefbau Crossen“.  Das Schreiben hat kein Datum. In der Antwort der Stadtverwaltung auf unsere Anfrage hieß es am Montag, dass ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet wurde.

Weiterhin betroffen sind wie erwähnt zwei weitere Baustellen: zum einen die noch relativ frische in Pölbitz, die Feodorstraße, und zum anderen der Sandweg und ein Stück der Ziegelstraße. Der Abschnitt Ziegelstraße hat schon einen neuen Belag, der Sandweg ist eine Schotterpiste für Anlieger. Beide werden als Umleitung benötigt, wenn demnächst die Flurstraße ausgebaut wird –  die Ausschreibung stand bereits im Pulsschlag.

Wie die Aussichten sind für die fast 80 Jahre alte Firma und für die Bauprojekte, das können Insider einschätzen. Zu erfahren ist dazu nichts – wegen des laufenden Verfahrens. In der Anlieger-Info wird versichert, dass gemeinsam vorgegangen wird, „um die Baumaßnahme schnellstmöglich wieder zum Laufen zu bekommen.“ Und das dürfte auch für die beiden anderen Projekte gelten.